Aktivitäten ohne Limit trotz Lähmung
Vor rund fünf Jahren kam Maren durch die Empfehlung eines Freundes zum ersten Mal zu OT-Kiel. Sie leidet an einer sehr seltenen Autoimmun-Erkrankung – dem Lewis-Sumner-Syndrom – die eine Lähmung im rechten Bein hervorgerufen hat. Damals hatte sie eine mechanische Ganzbein-Orthese, die ihr keinerlei Hilfe im Alltag bot. Die Tier-Homöopathin und aktive Reiterin konnte weder ihren Beruf, geschweige denn ihr Hobby weiter ausüben und war auf den Rollstuhl angewiesen. „Ich war immer jemand, der voll angepackt hat, auch im Baugewerbe. Da war kein Dach zu hoch, kein Zementsack zu schwer,“ erzählt die heute 41-Jährige. Mit der Diagnose war das alles erstmal vorbei.
Maren wurde bei OT-Kiel im ersten Schritt mit einer elektrischen Orthese versorgt, die durch ein intelligentes Sensorsystem das Kniegelenk öffnet und sichert und dadurch ein fast natürliches Gangbild ermöglichte. So konnte sie schon damals komplett auf den Rollstuhl verzichten und vielen geliebten Aktivitäten wieder nachgehen. Ausritte auf ihrem Pferd Quanero waren ebenso möglich wie Ausflüge in den Freizeitpark. Und auch die Baustellen mussten nicht mehr komplett auf ihre tatkräftige Unterstützung verzichten.
Was ihr aber immer noch Probleme bereitet hat waren Treppen, unebener Grund oder ansteigendes Gelände. Hier musste sie das gelähmte Bein nachziehen oder auf Steigungen seitwärts gehen. Einfach mal was vom Boden aufheben ging nicht, hinsetzen war eine recht ruckelige Angelegenheit.
Seit Maren in der vergangenen Woche die neueste Generation eines computergesteuerten Orthesensystems bekommen hat, ist sie völlig begeistert. Die innovative Sensortechnologie der Orthese ermöglicht einen dynamischeren und feinfühligeren Bewegungsablauf, als das vorherige Modell. Darüber hinaus können mit der dazugehörigen App individuelle Einstellungen per Smartphone vorgenommen werden. „Ich dachte, dass die alte Orthese schon gut ist, aber mit der Neuen habe ich quasi keine Einschränkungen mehr. Treppen kann ich wie jeder andere im Wechselschritt gehen und auch Steigungen stellen kein Problem mehr dar. Auf der Baustelle auf unebenem Grund laufe ich wieder, als wäre nichts. Und fällt mir etwas runter, gehe ich einfach in die Knie und hebe es wieder auf“, erklärt Maren ihr neues Lauf- (und Lebens-)gefühl, und ergänzt schmunzelnd: „Und auch ein Spaziergang mit meinem Pferd im Feld geht ja jetzt ganz entspannt!“
Seht euch auf YouTube an, was Maren mit ihrer neuen Orthese wieder kann
Individuelle Anpassung und Zubehör aus dem 3D-Drucker
Die Orthopädietechnikerinnen Birgit und Marisa, die Maren schon von Beginn an kennen und auch in die Anpassung der aktuellen Orthese viel Herzblut gesteckt haben, freuen sich, ihre Kundin so glücklich zu sehen. „Zu sehen, wie wir mit unserem Job die Lebensqualität von Menschen mit Einschränkungen verbessern können, ist immer wieder überwältigend“, resümiert Birgit strahlend. Und damit auf der Baustelle nichts beschädigt werden kann, gibt es zum Schutz der Steuereinheit noch eine eigens in 3D-Druck gefertigte Schutzhülle – natürlich printed by otkiel.
Ich bin euch so wahnsinnig dankbar. Als ich den Anruf bekam, dass die Orthese fertig ist, kamen mir vor Vorfreude die Tränen. Ihr gebt euch immer so viel Mühe.