Erfolgsstory Alexander: „Teilhabe und Lebensfreude? Für mich selbstverständlich!“
2014 erhielt Alexander die Diagnose, die sein Leben auf den Kopf stellte: ein malignes Lymphom – Lymphdrüsenkrebs – im rechten Oberschenkel. Nach der Chemotherapie kam die zweite Hiobsbotschaft dazu: Im Bein hatte sich Knochenkrebs gebildet. Das Osteosarkom machte 2019 eine Hüftexartikulation notwendig, also die Amputation des rechten Beins in der Hüfte. Die rigorose, aber alternativlose Entscheidung trug der damalige Student mit bewundernswerter Fassung: „Da die Amputation aus medizinischer Sicht sein musste, um den Krebs zu beseitigen, war ich zu dem Zeitpunkt eher hoffnungsvoll.“
In der anschließenden Reha mit Gehschule wurde ihm schnell klar, dass er sich mit der neuen körperlichen Einschränkung nicht einfach abfinden wollte. „Dort war eine amputierte Frau, die im Rollstuhl saß und nur drei Schritte einbeinig hüpfen konnte. Das wollte ich auf gar keinen Fall – im Rollstuhl bleiben. Ich wollte allen zeigen, dass es trotzdem geht!“ Nach der OP erhielt Alexander seine erste Prothese von OT-Kiel.
Aufgeben war keine Option
Unsere Prothesenspezialisten Axel Haß und Anika Sommer legten sich nicht nur bei der Fertigung einer individuell auf Alexander abgestimmten Hüftex-Prothesenversorgung ins Zeug. Sie waren zugleich enormer Motivator für den Prothesenträger: „Die Umstellung auf das Gehen mit Prothese war nicht einfach. Die Prothese überhaupt bewegen, das Prothesenbein durchschwingen zu können, erforderte viel Disziplin und Durchhaltevermögen. Hier hatten sich immer wieder neue Fehler eingeschlichen – ich musste ständig wieder ‚zurück auf Anfang‘. Aber ich habe nicht aufgegeben. Ich wollte zum Beispiel nicht, dass eine Treppe eine Grenze für mich darstellt. Mit Axel und Anika habe ich gelernt, mit Prothese auch wieder sicher auf einer Treppe zu gehen.“
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Durch das konsequente Training mit Prothese und seinen starken Willen hat sich Alexander ein großes Stück Normalität im Alltag zurückgeholt: „Natürlich könnte ich auch im Rollstuhl arbeiten. Mir ist es jedoch wichtig, beruflich auf Augenhöhe zu kommunizieren. In meiner Freizeit koche ich sehr gerne. Die Prothese ermöglicht mir, wieder ganz normal in die Töpfe gucken zu können.“
Sogar zum Sport hat Alexander inzwischen gefunden. Hatte er aufgrund einer Hüftdysplasie vor der Amputation keine Freude an der Bewegung, macht er seit einem Jahr regelmäßig Physiotherapie und hat den Spaß am Training für sich entdeckt: „Natürlich gibt es auch Tage, an denen man die Prothese am liebsten einfach in die Ecke werfen möchte. Aber der Verlust des Beines hat bei mir etwas verändert, was auch einen positiven Effekt in Bezug auf meine Einstellung zum Sport hat. Ich habe dadurch viel zurückgewonnen.“ Wie er augenzwinkernd schließt:
Läuft mit links!